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Es werden Posts vom Juni, 2023 angezeigt.

4. Etappe - Jessheim - Risebru eine "Hybridetappe"

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Nachdem ich gestern doch sehr kaputt war und mich mit quasi letzter Kraft nach vier Kilometern Umweg in Jessheim in eine Pizzeria rettete, um nicht vollkommen einzubrechen, gönnte ich mir eine Rucksackerleichterung von gut zwei Kilo durch das verschickte Klamottenpaket.  Die wurde allerdings von gekauften Lebensmitteln, zwei Bananen, einem Apfel und drei Trockenmahlzeiten bzw Tütensuppen wieder ein Stück geschmälert.  Mein kleiner Zeh machte mir Sorgen und zeigte schon ein kleines Bläschen und so beschloss ich also heute einen Teil der geplanten Strecke mit dem Bus zurückzulegen. Und das war eine gute Entscheidung, denn heute Abend fühle ich mich gut und erholt. Gegen 13 Uhr traf ich in der Herberge ein und hatte sie den ganzen Nachmittag für mich. Inzwischen bin ich auch nicht mehr allein in der schönen Herberge Risebru. Die liegt direkt neben der alten Steinbrücke (Bru), die über das Flüsschen Rise führt. Franzi und Simon, zwei junge angehende Ärzte aus Deutschland, sind

3. Etappe - Auf ins "Luxusquartier" nach Jessheim

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Nun ging es heute wieder alleine weiter gen Norden. Das Wetter war zum Laufen super, bedeckt und etwa 20 Grad. Etwa 15 Kilometer sollten es werden bis nach Jessheim, am Ende waren es gut 17, aber diesmal war das Höhenprofil etwas pilgerfreundlicher und so waren es zu guter letzt nur 250 Höhenmeter. Viele zermürbende Kilometer an Straßen entlang auf Asphalt waren zu überwinden. Zu Beginn verlief der Pilgerweg an einem Golfplatz entlang, der schon am frühen Morgen gut frequentiert war.  Am Ende freuten sich die Füsse über vier Kilometer durch den Wald auf Pfaden und Waldwegen. Höhepunkt auf der Strecke war die Kirche in Ullensaker. Sie wurde erst in den 50er Jahren gebaut, nachdem die vorige Kirche abgebrannt war. Eine solche Akustik habe ich bei Kirchen auf dem Lande noch nicht erlebt, der absolute Wahnsinn. Langsam füllt sich der Pilgerpass, denn einen Stempel gab es in Ullensaker natürlich auch noch. Genauso wie frisches Wass

2. Etappe - Auf dem Weg nach Arteid Vestre

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Das niedliche Rørburhäuschen von Arteid Vestre war das Ziel der heutigen Wanderung. Und bis zu diesem Ziel gab es jede Menge Anstrengung und Schweiß. 25 Grad, Sonne satt und ganz viel Asphalt auf und ab mit wieder knapp 500 Höhenmetern. Dazwischen immer wieder Abschnitte am Feldrand und im Wald und auch hier ging es hoch und runter. Da kam nach vier Kilometern die erste Kirche gerade recht. Und sie war sogar offen, die Kirche in Skedsmo. Ein schöner Ort, ein eindrucksvoller Raum. Ich habe mich gut erholt, Schuhe und Strümpfe trockneten schnell im Sonnenschein und bald konnte der nächste Abschnitt in Angriff genommen werden. Zwischendurch kam Ernest, ein junger Franzose dazu. Er war mehr als eine Stunde nach mir gestartet. Die nächste längere Pause legte ich an der zweiten Kirche des Tages ein und zwar in Frogner. Dort traf ich Ernest wieder, der sich gerade sein Mittagessen kochte. Die Kirche war zu und auch komplett eingerüstet. Doris, die noch später gestartet war, stiess

Auf geht's 👍😄 1. Etappe

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Nach der Lektüre der gestrigen Herrnhuter Losung mit Psalm 23 Vers 4 "Und ob ich schon wanderte im tiefsten Tal, fürchte ich kein Unglück, dein Stecken und Stab trösten mich" habe ich mich gefreut. Na, dann kann ja nichts passieren. Nach der Ankunft auf dem Flughafen und dem Fußmarsch zum Pilgerzentrum konnte ich gestern noch das obligatorische Foto am Startstein machen. 643 Kilometer Til Nidaros. Ein zufällig vorbeikommender Passant erwies sich als passabler Fotograf. Im Pilgerzentrum traf ich auf vier Pilger, zwei Dänen und ein deutsches Pärchen. Die gehen aber alle den Westweg. Vielleicht sehen wir uns ab Lillehammer nochmal. Mit zwei Stempeln im Pilgerpass, aber ohne Segen machte ich mich auf den Weg ins Quartier. Das war wohl eine der schlimmsten Absteigen, in der ich jemals übernachtet habe. Dass booking.com sowas anbietet, naja. Aber geschlafen hab ich trotzdem gut und das einzige funktionierende Elektrogerät war der Fernseher, immerhin. Früh um 7 Uhr fiel der Startsch

Trouble im Hightech-Land

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Nachdem gestern so ein ereignisreicher Tag war, bin ich gar nicht zum Schreiben gekommen. Vom Campingplatz in Flakk aus bin ich vormittags die etwa 10 Kilometer nach Trondheim gefahren und war erstaunt über den ganz wenigen Verkehr am Sonntagmorgen. Pünktlich eine knappe halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn konnte ich in unmittelbarer Nähe des Nidarosdomes mein Pilgermobil parken.  Eigentlich hatte ich einen Gottesdienstbesuch gar nicht auf dem Schirm, wollte nur den Tag ein bisschen entspannt in Trondheim verbringen, bevor es zu Küverlings gehen sollte. (Ein Möckeranisch-Norwegisches Ehepaar, das sein paar Jahren in der Nähe von Trondheim lebt.) Dort wird das Pilgermobil für die nächsten Monate gut verwahrt. Also dann die Chance nutzen und rein in den Dom. Ich habe zwar nichts verstanden, aber die Atmosphäre und vor Allem die tolle Musik hat mich doch ergriffen und beim Gang zum Abendmahl standen mir die Tränen in den Augen. Was wird das erst bei der Messe nach der Ankunft??!  Als ich

Sweet Caroline

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Ein Lied von Neil Diamond mit dem schönen Titel Sweet Caroline (so hieß die Braut) ist der Ohrwurm des heutigen Tages. Gespielt hat ihn der Oppdaler Musikverein bei einer Hochzeit, auf die ich in Oppdal stiess. Auch wenn mein Tourie Outfit nicht gerade Hochzeitslike war, setzte ich mich in die letzte Reihe und konnte meine erste norwegische Trauung miterleben. Mal nicht Orgel oder Posaunenchor, sondern Blasorchester als Musikact und natürlich war eine Hochzeitssängerin am Start. Und Caroline liess es sich nicht nehmen den uniformierten Ehemann allein in die Kirche gehen zu lassen und an Papas Seite in die sehr schöne Holzkirche zu schreiten. Also fast alles wie zu Hause, sogar der Fotograf war underdressed mit seinen abgewetzten Turnschuhen und dreckigen Hosen. Da haben meine Meindl Wanderschuhe eindeutig mehr hergemacht😊. Die Hochzeit war aber ansonsten sehr stimmungsvoll, wenngleich die Gemeinde beim zweiten Lied nicht sonderlich melodiesicher wirkte.  In Dovre traf ich an der Kirch

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...so lautet das immer wiederkehrende Mantra der nächsten Tage. Navi braucht der Pilger nicht. Von Trelleborg anbin ich schon auf dieser Europastraße unterwegs und sie führt bis Trondheim, wo ich in zwei Tagen ankommen werde.  Mit fast 800 Kilometern habe ich heute viel geschafft und kann die nächsten Tage ruhiger gestalten. Dennoch gab es Zeit für ein paar Pausen. So konnte ich in Eidsvoll sogar eine offene Kirche vorfinden, es gab einen Pilgerkaffee, auch wenn ich ja noch als Tourie unterwegs bin. Danach kurzer Stopp am Pilgerzentrum in Hamar, habe mich schonmal wage angemeldet. Sehr interessant war die Ruine der alten Domkirche mit Blick auf den Mjøsasee. Viele Maler haben diese Ruinen gemalt, ich glaube auch Caspar David Friedrich. Nun ist es überbaut mit einem riesigen Bau aus Glas, der neuen Domkirche.  Nun stehe ich an der Stabkirche von Ringebu etwa 40 Kilometer nördlich von Lillehammer. Sie ist