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Vertraut den neuen Wegen

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Es ist Anfang 2024. Inzwischen sind einige Wochen vergangen seit meiner Pilgerwanderung. Ich bin meinem Herzen gefolgt und habe mich nur wenige Jahre vor meinem Dienstende und dem Eintritt in den Ruhestand noch einmal für eine Veränderung entschieden und mich auf eine Pfarrstelle für Vertretungsdienste in unserem Kirchenkreis erfolgreich beworben. Eine Erkenntnis meines Pilgerweges war, dass man manchmal auch loslassen können muss. Von Plänen und von Vorstellungen und auch eigenen Ansprüchen habe ich während meiner Pilgerwanderung immer wieder Abschied nehmen und mich neu orientieren müssen.  Nun bin ich neugierig und gespannt auf die Menschen, die dann ab April und in den kommenden Jahren meinen Weg als Pfarrer kreuzen werden. Ich habe den großen Vorteil, hier in der Region nach so vielen Jahren wirklich zu Hause zu sein und keine lange Eingewöhnungszeit zu brauchen. Wir können uns wohnungsmäßig so verändern, dass wir dann auch dort bleiben können, wenn ich in den Ruhestand eintrete.

Letzte Zahlen und kleines Fazit

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Heute bin ich auf einem kleinen Campingplatz in der Nähe von Orkanger, etwas  westlich von Trondheim, untergekommen und habe für die nächsten beiden Nächte eine kleine Hütte bezogen. Gestern schon gab es viele Wetterwarnungen, auch für die Olavswegpilger. Schwerer Regen, verbunden mit der Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen. Da wird ausdrücklich vor dem Autofahren, aber auch dem Wandern gewarnt.  Gestern durfte ich nochmal bei Thomas und Hanne zu Gast sein. Ganz lieben Dank für die herzliche Gastfreundschaft und die vielen guten Gespräche und nicht zu vergessen das leckere Essen! Ich bin auch heute noch voller Dankbarkeit für den Segen, der auf meiner Pilgertour gelegen hat. Auch wenn das Wetter manchmal durchwachsen war, bin ich doch bewahrt geblieben vor allerlei Unbilden. Nun hoffe ich, dass der Starkregen bald durchgezogen ist und ich mit dem zweiten Teil meiner Aufgabe im Sabbatical vorankomme. Heute habe ich mich nochmal mit dem Zahlenwerk der ganzen Unternehm

Etappe 35 Sundet Gard - Trondheim - Auf nach Nidaros!

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Hier halte ich es in der Hand, das Objekt der Begierde, den Olavsbrev, die amtliche Pilgerurkunde! Doch bis zu diesem Moment war es noch einmal ein hartes Stück Arbeit. Alles, was der Olavsweg sonst so zu bieten hatte, war nochmal auf gut 21 Kilometern komprimiert. Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück, das uns John und Karon auf Sundet Gard kredenzten, machten wir, Martina und ich, uns auf den Weg zum Ziel unseres Weges, den Nidarosdom in Trondheim. Auf dem Papier war es schon zu ahnen, dass es kein Spaziergang werden würde. Und das nicht nur wegen Länge von der gut 21 Kilometern. Gleich zu Beginn, nach den ersten zwei Kilometern zum Warmwerden an der Straße entlang, erblickte ich ein Schild, dass nichts Gutes verhieß: 14% Steigung. Okay, vielleicht ist es ja nur ne kurze Steigung. Nein, drei Kilometer lang war sie und brachte uns wieder gut über den Fjord und mächtig ins Schwitzen. Zur Belohnung zeigte sich bald der nächste Meilenstein 14 Km Til Nidaros. Martina, meine

Etappe 34 Skaun - Sundet Gard Fährmann hol über!

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Der letzte Abschnitt des heutigen Weges von gut 21 Kilometern war der bequemste und schönste des Tages. John Wanvik, der Eigentümer des Bauernhofes und der Herberge Sundet Gard, holt seine Gäste nämlich persönlich seit vielen Jahren mit dem Ruderboot vom anderen Ufer der Gaula ab.  Bis dahin war es aber wieder ein ziemliches Stück Arbeit. Skaun liegt im Tal und so waren die ersten 2 Kilometer gleichzeitig wieder Höhenmeter. Mehrfach ging es bei meiner Garmin Uhr in den roten Bereich. Trotzdem waren die Höhenmeter bald geschafft und so führte der Weg danach bis kurz vor dem Ziel durch den Wald. Mal ganz schmal durch abgeholztes Bereiche und Hochmoore, mal durch dichten Wald.  Richtig schön war es nochmal, aber es zog sich doch sehr dahin. Immer wieder gab es auch kurze Abschnitte auf Schotterstraßen.  Pilgerbänke luden zum Verweilen ein und davon machten wir auch Gebrauch. Unsere beiden Eichsfelder waren immer vorneweg, ich folgte ihnen nach Kräften und Martina s

Etappe 33 Gumdal - Skaun - Auf ins Moor!

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Vor gut einer Stunde sind wir zunächst zu dritt, also Gerhard, Horst und ich, am Gemeindehaus der Kirchengemeinde in Skaun gelandet. Gut 21 Kilometer lang war die heutige Etappe. Nicht so viel, aber es ging doch wieder recht viel in die Höhe. Die erste Hälfte der heutigen Wanderung führte fast ausschließlich nach oben, während es auf der zweiten Hälfte bergab ging. Das Wetter spielte uns sehr gut in die Karten. Bis auf eine kurze Husche ganz am Ende, blieb es trocken, sonnig und angenehm warm mit knapp 20 Grad.  Vom Bauernhof in Gumdal aus, folgten wir zunächst dem Schotterweg etwa eine halbe Stunde, bis die Strecke nach rechts abbog. An einem Schießplatz entlang, führte der Weg danach fast bis zum Schluss in den Wald hinein.  Es war sehr angenehm zu Laufen, immer wieder auf und ab, aber vor Allem liefen wir auf weichem Waldboden, bis der Pilgerweg an einem malerischen See vorbei und danach ins Moor führte.  Holzplanken zeigten den begehb

Etappe 32 Segard Hoel - Gumdal. Der Endspurt ist eingeläutet!

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Mit der heutigen viertletzten Etappe vom Bauernhof Segard Hoel nach Gumdal wurde sozusagen der Endspurt meines Olavsweges eingeläutet. Noch einmal führte der Weg entlang des Orkla Flusses. Von der Straße aus führte der Wegverlauf immer wieder auf den Hang in den Wald und dann auf schönen weichen Waldwegen entlang des Hanges, bis es wieder hinab zur Straße ging. Dabei boten sich immer wieder schöne Blicke in die weite Landschaft hinein.  Erstes Zwischenziel war die Kirche in Meldal. Sie wurde erst in den 90er Jahren wieder neu errichtet, nachdem die alte Kirche abgebrannt war. Mit Fahrstuhl und Toilettenbereich ist an alles gedacht worden. Ein paar gerettete Gegenstände aus der alten Kirche finden sich im Eingangsbereich. In Meldal gibt es eine Bank und das brachte die Gelegenheit, seine Bargeldvorräte aufzufrischen, was ich auch getan habe. In den Herbergen wird in der Regel Cash bezahlt, obwohl sonst nahezu alles

Etappe 31 Meslo Gard - Segard Hoel - durch den Monsun

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Die Quartiereltern und Gastgeber auf dem Olavsweg, beweisen hin und wieder ihren Sinn für Humor. So auch Ingrid, unsere Gastgeberin in Meslo Gard, die uns obendrein fürstlich versorgt hat. Schon der Kaffee und das Stück Kuchen zur Begrüßung war total nett. Auch das Abendessen in unserer großen Pilgerrunde war echt super schmackhaft und reichhaltig, genauso wie das Frühstück heute mit Lunchpaket. Dass sie dann dafür inclusive Übernachtung nur 650 Kronen aufrief, war echt mehr als fair. So sind wir heute gut gestärkt gegen 9 aufgebrochen.  Erst führte der Weg an der Straße entlang bis nach Voll. So etwa 5 Kilometer. Dort machten wir den ersten Stop am Joker Supermarkt, den der eine oder andere zum Einkauf nutzte.  Quasi um die Ecke befand sich das kleine Museum, ein Tante Emma Laden, der irgendwann aufgegeben wurde und den man so gelassen hat, wie er war. Urig und sehr rustikal. Im Laden gab es den Schlüssel für die kleine und besondere Kirche von Rennebu. Es ist