Etappe 34 Skaun - Sundet Gard Fährmann hol über!

Der letzte Abschnitt des heutigen Weges von gut 21 Kilometern war der bequemste und schönste des Tages. John Wanvik, der Eigentümer des Bauernhofes und der Herberge Sundet Gard, holt seine Gäste nämlich persönlich seit vielen Jahren mit dem Ruderboot vom anderen Ufer der Gaula ab. 

Bis dahin war es aber wieder ein ziemliches Stück Arbeit. Skaun liegt im Tal und so waren die ersten 2 Kilometer gleichzeitig wieder Höhenmeter. Mehrfach ging es bei meiner Garmin Uhr in den roten Bereich. Trotzdem waren die Höhenmeter bald geschafft und so führte der Weg danach bis kurz vor dem Ziel durch den Wald. Mal ganz schmal durch abgeholztes Bereiche und Hochmoore, mal durch dichten Wald. 

Richtig schön war es nochmal, aber es zog sich doch sehr dahin. Immer wieder gab es auch kurze Abschnitte auf Schotterstraßen. 

Pilgerbänke luden zum Verweilen ein und davon machten wir auch Gebrauch. Unsere beiden Eichsfelder waren immer vorneweg, ich folgte ihnen nach Kräften und Martina sicherte das Feld nach hinten ab. Schön kraxelten wir über die Wurzeln und Steine und mussten dabei sehr konzentriert zu Werke gehen. Wir kamen gut voran, jeder in seinem ganz eigenen Tempo.

Gegen halb 11 tat sich der Wald nach einem langen und schwierigen Abstieg plötzlich auf und der Trondheimfjord kam in den Blick. Welch ein erhebender Moment! 

Endlich wieder das Meer sehen, nach fast sechs Wochen. Das war schon bewegend. Nun sollten wir bis auf Meereshöhe kommen und so führte der Schotterweg und die folgende Asphaltstrasse stringend nach unten. Und auf den letzten Metern habe ich mich dann tatsächlich noch verlaufen, eine Abzweigung verpasst und einen zusätzlichen Kilometer an und auf der Straße absolviert. Aber immerhin ist dabei noch dieses Selfie herausgekommen...

In Buvika traf ich dann wieder auf Martina, die an der richtigen Stelle abgebogen war. Bis zum Abzweig zur Kirche liefen wir gemeinsam und den Abstecher zur "kleinen Version" des Gudbrandstalsdoms machte ich dann allein. Leider war die Kirche verschlossen und es gab auch keinen Stempel.

Bis zur Abfahrt unseres Wassertaxis blieben noch zwei Stunden Zeit und die überbrückten wir im Café des Campingplatzes Oysand, auf dem Horst und Gerhard für die Nacht anheuerten. 

Mit ein bisschen Glück habe ich doch noch ein Bett in Sundet Gard ergattern können. Die MeckPomm Pilgergruppe hat das Pilgerhaus komplett belegt, aber im Haupthaus ist zum Glück auch noch Platz. Heute Abend gibt es die Pilgersuppe und sicher wieder eine Andacht. Und morgen folgt die letzte Etappe bis zum Nidarosdom. Ich habe zwar keinen Platz mehr im Pilgerzentrum bekommen für die Nacht, aber ein sehr schönes Quartier über Airbnb gefunden. Das wird schön, denn die Wohnung liegt wohl ziemlich weit oben und hat einen tollen Blick auf den Fjord. Eventuell treffe ich mich noch mit Peter, meinem Amtskollegen, der ja vor den letzten Kilometern kapitulieren musste. Und am Sonntag treffen wir uns alle zur Messe im Nidarosdom und nehmen dann Abschied voneinander.