Posts

Es werden Posts vom Juli, 2023 angezeigt.

Etappe 30 Hæverstølen - Meslø Gard - auch Regentage sind Pilgertage

Bild
Mit unserer vierer Männerrunde hatten wir eine relativ schnarchfreie und erholsame Nacht in der wirklich schönen Herberge in Hæverstølen.  Gegen 7.30 Uhr sind wir aufgebrochen. Dieser Trip würde wohl komplett im Regen verlaufen. Soviel war schon am Anfang klar. Dass es dann nicht so werden würde, ist einfach dem komplett unberechenbaren norwegischen Wetter zu verdanken. Doch zunächst ging es auf dem Schotterweg von gestern weiter bergab. Nach gut zwei Kilometern bog der Weg in den Wald ab und verlief dann meist am Hang entlang auf grasigem Boden. Ein erster Härtetest für die Lederschuhe, die heute den Zuschlag bekommen haben. Um es vorweg zu nehmen, den Test haben sie mit Bravour bestanden.  Auf schönen Waldwegen lief es sich gut, wenn nur der Regen nicht gewesen wäre.  Gemeinsam mit Horst und Gerhard, den beiden Thüringern im Schlepptau, hatten wir schnell die ersten acht Kilometer in weniger als zwei Stunden absolviert, als uns ein Bauwagen mit Pilgersymbol zu

Etappe 29 IMI Stolen - Hæverstølen Das Beste kommt immer zuletzt!

Bild
Nach einer nicht so guten Nacht (irgendwie hatte ich das Gebläse von der Erdwärmeheizung direkt unter meinem Fenster) bin ich heute schon recht früh auf den Beinen gewesen.  Gegen 7.20 Uhr gab ich meinen Schlüssel ab und machte mich auf den Weg. So richtig ins Schwitzen brachten mich heute nur die ersten 400 Meter vom Quartier, das fast auf der Höhe der E6 liegt, auf den Höhenweg hinauf. Da kam ich gleich richtig in Schwung.  Die heutige Wanderstrecke gehörte eher zu den wenig interessanten, man könnte auch sagen, es war ziemlich langweilig. Immer am Berghang entlang verlief die breite Schotterstraße. Rechts lag das Tal und links am Berg waren kleine und größere Hütten, die wohl vor Allem in der Wintersaison als Skihütten genutzt werden. Es waren aber auch viele erschlossene Parzellen noch frei. Oppdal hat ja ein ziemlich großes Skigebiet. In dem Bereich, an dem ich entlang gelaufen bin, geht es wohl mehr um Skilanglauf. Oft las ich etwas von Loipe auf irgendwel

4. Pilgerwoche - Kleines Fazit und Statistiken

Bild
Meine heutige Mischung aus Ruhetag und Kurzetappe endete gegen 15 Uhr in einem Ferienobjekt mit dem Namen IMI Stolen. Es befindet sich ein kleines Stück abseits vom Olavsweg so etwa 3,8 Km nördlich von Oppdal. Hierhin bin ich mit der Bahn gefahren und das letzte Stück gelaufen. Es war etwas irritierend, denn zunächst fuhr ich in entgegengesetzter Fahrtrichtung nach Hjerkinn, um nach zwei Stunden Aufenthalt dort noch einmal in die Dovrebahn zu steigen, die dann in Richtung Trondheim fuhr. Toll waren die Bahnhöfe, die von Weitem aussahen, wie bei der Modelleisenbahn. Damit habe ich die beiden letzten schweren Dovrefjell Etappen übersprungen. Ich habe für mich inzwischen das Motto festgelegt: "Ankommen geht vor Durchhalten" und man lernt bei so einer langen Wanderung ganz gut, in den eigenen Körper hineinzuhorchen und die Signale auch der Seele wahrzunehmen. Da steht jetzt im Vordergrund, für den Endspurt auf Trondheim zu, die Kräfte zu bündel

Etappe 28 Hageseter - Kongsvold - Jeder Tag hat seine eigene Last

Bild
Gestern habe ich mich nach der Etappe durch den Matsch ja ganz schön in Rage geschrieben. Das war aber auch wirklich hart. Beim Abendessen haben das meine Mitpilger bestätigt. Die waren genauso bedient wie ich. Aber das Problem mit den Schuhen konnte ja tatsächlich gelöst werden. Das ist wirklich ein Geschenk! Heute gegen 11.30 Uhr habe ich den schuhtechnischen Paradigmenwechsel vollzogen. Von Meindl zu Lowa und von Goretex zu Leder. Bin gespannt, wer dann gefühlt am Ende das Rennen macht. Naja, im Grunde ist Meindl ja schon aus dem Rennen.  Nochmal ganz herzlichen Dank allen, die dazu beigetragen haben. Wozu doch die sozialen Netzwerke manchmal gut sind! Dank Thomas, Facebook und Markus stiefelte ich also gegen halb 12 los gen Kongsvold. 16 Kilometer gut sollten es werden. Meine Mitpilger waren zu dem Zeitpunkt im wahrsten Sinne über alle Berge verschwunden.  Meine Karten-App Mapy.cz - eine tchechische App mit ganz tollen Features - zeigte neben dem matschigen Pilgerpfad n

Etappe 27 Fokstugu - Hageseter Der "Alptraum" geht weiter

Bild
Es hatte so schön angefangen heute morgen. Beim Blick aus dem Fenster vor dem Frühstück, zeigte sich die Sonne. Es versprach ein schöner Tag zu werden. Die Schuhe waren über Nacht gut getrocknet, die gewaschenen ZIP Hosenbeine auch. Das Frühstück war gut und ich ließ mir das Müsli mit dem norwegischen Joghurt schmecken. Wir hatten eine schöne Andacht in der kleinen Kapelle. Auch die ersten Meter ins Fjell waren okay, wenn auch hart. Zwei Kilometer ging es erstmal bergauf, da haben wir ordentlich Höhenmeter gemacht. Mit dem Rucksack auf dem Rücken hat es ein Weilchen gedauert. Ich brauchte immer wieder kurze Verschnaufpausen. Aber danach führte der Weg schön am Hang entlang mit wunderbaren Ausblicken ins Tal.  Heute standen gut 20 Kilometer auf dem Programm. Auf dem Campingplatz Hageseter konnte ich ein Zimmer buchen und es gibt auch Abendessen und Frühstück. Das sollte doch gut zu schaffen sein. War es auch. Aber wieder um den Preis, völlig verdreckt und durchnä

Etappe 26 Budjord - Fokstugu Traum und Alptraum zugleich!

Bild
Die heutige Etappe war im Vorfeld immer meine "Angstetappe". Und der Respekt vor dieser Etappe ins Fjell war auch berechtigt. Es geht über einen 10 Kilometer langen Anstieg bis zum höchsten Punkt, den Allmansrøysa in über 1000 Metern Höhe. Vom Allmansrøysa an geht es dann nur noch bergab bis zur Herberge Fokstugu. Insgesamt knapp 14 Kilometer. Gestern Abend zog ich innerhalb meines ehemaligen Stalles um und suchte mir eine etwas wohnlichere Ecke mit einem etwas besseren Bett und hatte auch eine passable Nacht, wenngleich mich die vielen Fliegen am Morgen geärgert haben. Das Frühstück in Budjord war sehr lecker und sorgte für die notwendige Energie für den beschwerlichen Aufstieg. So mancher Zaungast säumte unseren Weg, zu dem wir zu viert, drei Deutsche und eine junge Holländerin, gegen halb 10 gemeinsam aufbrachen.  Ich habe dreißig Euro in den Gepäcktransport investiert und bin nur mit kleinem Verpflegungsbeutel auf den Weg gegangen. Es sollte die wo