Etappe 30 Hæverstølen - Meslø Gard - auch Regentage sind Pilgertage


Mit unserer vierer Männerrunde hatten wir eine relativ schnarchfreie und erholsame Nacht in der wirklich schönen Herberge in Hæverstølen. 
Gegen 7.30 Uhr sind wir aufgebrochen.
Dieser Trip würde wohl komplett im Regen verlaufen. Soviel war schon am Anfang klar. Dass es dann nicht so werden würde, ist einfach dem komplett unberechenbaren norwegischen Wetter zu verdanken. Doch zunächst ging es auf dem Schotterweg von gestern weiter bergab. Nach gut zwei Kilometern bog der Weg in den Wald ab und verlief dann meist am Hang entlang auf grasigem Boden. Ein erster Härtetest für die Lederschuhe, die heute den Zuschlag bekommen haben. Um es vorweg zu nehmen, den Test haben sie mit Bravour bestanden. 
Auf schönen Waldwegen lief es sich gut, wenn nur der Regen nicht gewesen wäre. 


Gemeinsam mit Horst und Gerhard, den beiden Thüringern im Schlepptau, hatten wir schnell die ersten acht Kilometer in weniger als zwei Stunden absolviert, als uns ein Bauwagen mit Pilgersymbol zur Pause einlud. Von dem Bauwagen las ich schon in verschiedenen Pilgerberichten. Schnell nahmen Peter und ich Platz auf dem Sofa und auch wenn der Ofen kalt war, war es doch angenehm, ein paar Minuten im Trockenen zu sitzen. Die beiden anderen liefen gleich weiter.



Vom Bauwagen an, führte der Weg streng nach unten bis ans Ufer der Orkla, eines Lachsflusses, der unweit von Trondheim ins Meer mündet. Geräuschvoll sucht der Fluss sich seine Bahn durch die felsige Landschaft. Zweimal wählten wir in Anbetracht des Wetters die Alternativrouten und umliefen somit quasi einen steilen Abstieg und einen steilen Anstieg. 

Irgendwann liefen wir direkt neben dem Fluss und mein Anglerherz begann mächtig zu pochen. Hier roch es nach Fisch. Wenige Minuten später trafen wir auf die beiden Eichsfelder, die es sich in einer Angerhütte bequem gemacht hatten. Wir gesellten uns dazu und waren froh, mal wieder im Trockenen zu sitzen. 13 Kilometer waren bis dahin geschafft. 
Ein paar Fotos wurden geschossen und bald machten wir uns wieder auf den Weg. 

Nun ging es an den Endspurt und tatsächlich wurde es langsam heller und es hörte auf zu regnen. So sind wir die letzen Kilometer am Fluss entlang und mit den Felsen an der Linken gelaufen. 


Über einen Bauernhof mit schönen Rørburhäuschen (siehe oben) und eine kleine Brücke, gelangten wir ans andere Ufer und die letzten Kilometer verlief der Weg noch einmal an der Straße entlang. So waren es am Ende gut 21 Kilometer, die wir gegen 13 Uhr bewältigt hatten. Mit Kaffee und Kuchen wurden wir freundlich empfangen und haben inzwischen unser heutiges Domizil bezogen. 


Mit Peter teile ich mir zu zweit bisher ein Viererzimmer. Annettes Koffer ist schon da, aber sie selbst wohl noch unterwegs. Bin gespannt, wer noch alles dazustößt.


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