Etappe 29 IMI Stolen - Hæverstølen Das Beste kommt immer zuletzt!


Nach einer nicht so guten Nacht (irgendwie hatte ich das Gebläse von der Erdwärmeheizung direkt unter meinem Fenster) bin ich heute schon recht früh auf den Beinen gewesen. 

Gegen 7.20 Uhr gab ich meinen Schlüssel ab und machte mich auf den Weg. So richtig ins Schwitzen brachten mich heute nur die ersten 400 Meter vom Quartier, das fast auf der Höhe der E6 liegt, auf den Höhenweg hinauf. Da kam ich gleich richtig in Schwung. 

Die heutige Wanderstrecke gehörte eher zu den wenig interessanten, man könnte auch sagen, es war ziemlich langweilig. Immer am Berghang entlang verlief die breite Schotterstraße.


Rechts lag das Tal und links am Berg waren kleine und größere Hütten, die wohl vor Allem in der Wintersaison als Skihütten genutzt werden. Es waren aber auch viele erschlossene Parzellen noch frei. Oppdal hat ja ein ziemlich großes Skigebiet. In dem Bereich, an dem ich entlang gelaufen bin, geht es wohl mehr um Skilanglauf. Oft las ich etwas von Loipe auf irgendwelchen Schildern. 


Bis zur anvisierten Herberge waren es am Ende 21,5 Kilometer. Es ging immer wieder mal bergauf und bergab, aber alles nichts dramatisches. Nur für die Füsse war der Schotter echt tödlich. Ich habe extra nochmal die leichten Schuhe genommen und die schweren Ledernen in den Rucksack gesteckt. Aber von den Strapazen erholen sich die Füße erfahrungsgemäß recht schnell. 

Erste Rast machte ich nach fünf Kilometern. Ein schöner Sitzplatz bot sich dafür an. Ein bisschen was getrunken, die Strümpfe und Schuhe in die Sonne gelegt und getrocknet, das gehört inzwischen zur Routine. 

Alle fünf Kilometer versuchte ich, ein ähnliches Plätzchen zu finden, aber das war garnicht so einfach. Immer wieder einmal lohnte sich der Blick ins Tal und brachte den einen oder anderen schönen Moment.

Ich bin zügig vorangekommen und kam dann schon gegen 12 an der Infotafel der Gemeinde Rennebu an. Hier fand sich auch ein Stempel für den Pilgerausweis und Infos über die aktuell verbliebenen Herbergen. Die Bank neben der Tafel lud zum Verweilen ein. Diese Einladung habe gern angenommen.


Nun war es zur Mittagszeit doch ziemlich warm geworden. Langsam aber sicher könnte die Herberge kommen. Die letzten fünf Kilometer zogen sich hin wie Kaugummi. 

Umso schöner war dann das Ankommen in der tollen Herberge. Von allen Selbstversorgerherbergen ist diese hier in Hæverstølen mit großem Abstand die Beste, auch wenn wegen Wasserknappheit momentan nicht geduscht werden kann. Der alte Bauernhof aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit einer Vielzahl an verschiedenen Gebäuden, beherbergt schon seit Jahrhunderten die vorbeiziehenden Pilger. Es gibt heute sogar eine extra Hütte für Pilger mit Hund. 


Die Küche ist bestückt mit einem gut gefüllten Kühl- und Tiefkühlschrank und auch darüber hinaus gibt es Leckereien und sogar ein (alkoholfreies) Bier. Herr Pastor gönnte sich erstmal ein Eis.

Horst und Gerhard, zwei stramme Katholiken aus dem Eichsfeld im Rentenstand, gesellten sich inzwischen dazu und vielleicht kommt ja auch Peter heute Abend noch. Dann werden wir eine ökumenische Abendandacht feiern. Tatsächlich, inzwischen ist er da. Allerdings müssen erstmal seine Füße versorgen, die es mächtig dahingerafft hat... So, jetzt noch ein bisschen die Wäsche machen und dann kann es Abend werden. 

Kommentare

  1. LMM,wennauch mit vielen An-srenfungen,3/4der Pilgerreise hast du geschafft.Viel Kraft und immer wieder aufmuntern-de Erlebnisse auf dem letzten Viertel des Olavsweges.Bleib behütet,hG von HuE.

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