Auf geht's 👍😄 1. Etappe

Nach der Lektüre der gestrigen Herrnhuter Losung mit Psalm 23 Vers 4 "Und ob ich schon wanderte im tiefsten Tal, fürchte ich kein Unglück, dein Stecken und Stab trösten mich" habe ich mich gefreut. Na, dann kann ja nichts passieren. Nach der Ankunft auf dem Flughafen und dem Fußmarsch zum Pilgerzentrum konnte ich gestern noch das obligatorische Foto am Startstein machen. 643 Kilometer Til Nidaros. Ein zufällig vorbeikommender Passant erwies sich als passabler Fotograf. Im Pilgerzentrum traf ich auf vier Pilger, zwei Dänen und ein deutsches Pärchen. Die gehen aber alle den Westweg. Vielleicht sehen wir uns ab Lillehammer nochmal. Mit zwei Stempeln im Pilgerpass, aber ohne Segen machte ich mich auf den Weg ins Quartier. Das war wohl eine der schlimmsten Absteigen, in der ich jemals übernachtet habe. Dass booking.com sowas anbietet, naja. Aber geschlafen hab ich trotzdem gut und das einzige funktionierende Elektrogerät war der Fernseher, immerhin. Früh um 7 Uhr fiel der Startschuss heute für die erste Etappe. Zunächst ging es durch belebte Osloer Straßen im Berufsverkehr. 

Sehr laut, sehr hektisch, aber was richtig super war, war die Kennzeichnung des Pilgerweges. Bis auf eine Situation, bei der ich den Weg kurz verloren habe, brauchte ich das Handy nur hin und wieder zur Absicherung zu konsultieren. An Laternenmasten, Brückendurchgängen und auch am Baum hängend wies das Olavskreuz dem Pilgerer den Weg.

Dass Oslo auf so vielen Bergen liegt, war mir nicht bewusst. Ständig ging es auf und ab. Insgesamt zeigt die Garmin-Uhr am Ende 490 Höhenmeter. Ganz anstrengend war eine drei Kilometer lange Passage durch den Wald mit feuchten Felsen und einem steilen Anstieg. In der Nacht hat es kräftig gewittert. An der Østre Aker Kirche konnte ich den ersten Stempel in den Pilgerausweis drücken. Der erste Meilenstein auf dem Weg wartete dann an der Kirche in Furuset auf mich. Schnell schoss ich ein Foto, es begann zu regnen und just in diesem Moment kam der Hausmeister vorbei und fand in dem etwas verkramten Pfarrbüro den Pilgerstempel. Ein nettes kurzes Gespräch hatten wir und schon ging es weiter. Nach 12 Kilometern hat der Kaffeedurst nach einer Stärkung verlangt und ein kleines Selbstbedienungscafe direkt am Weg kam mir gerade recht. Ein Muffin und eine Tasse Kaffee für knapp 6 Euro, naja Norwegen halt ... 
Gegen 14 Uhr kam ich mit 19,3 Kilometern auf der Uhr in Aaras an und wurde von der Hausherrin Margarethe sehr freundlich empfangen. Als erster angekommener Pilger des Tages konnte ich mir mein Bett aussuchen - prima. Schnell fand ich mich unter der Dusche ein. Herrlich war's! In der kleinen Küche gab es noch etwas Kaffee und Gebäck. Heute Abend kocht Margarethe. Die Strapazen waren doch größer als gedacht und ich bin froh über die geschafften ersten Kilometer und über die doch recht lange Zeit der Erholung bis morgen früh. Dann werden wieder 18 Kilometer und ähnlich viel Höhenmeter anstehen bis zur Herberge Arteid Vestre.


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