Etappe 25 Vollheim - Budsjord →zurück ins Mittelalter

Der heutige Tag war der erste Tag mit richtigem Mistwetter. Es fing schon gestern Abend an zu regnen und hörte die ganze Nacht nicht auf. Mal stärker, mal weniger stark prasselte der Regen bis heute Mittag aufs Hüttendach. Unter diesen Umständen musste wieder eine Entscheidung getroffen werden. Ich wollte auf keinen Fall morgen mit nassen Klamotten und Schuhen ins Fjell aufsteigen.

Da sich die Hybridetappen bisher bewährt hatten, wählte ich auch heute diese Option und startete erst um 12.40 mit dem Bus vom Campingplatz nach Dovre. Zu dieser Zeit hatte es sich offensichtlich auch genug abgeregnet. 

Die ersten 10 Kilometer waren also in 20 Minuten absolviert. Direkt an der Bushaltestelle in Dovre lag der Coop, den ich mangels Snacks und "Stimmungsaufhellern" aufsuchen musste. Gerd und Simone aus Leipzig, mit denen ich in den letzten Tagen im gleichen Rhythmus unterwegs war, legten gleich einen ganzen Ruhetag ein. Sie kamen noch mit zum Einkaufen aber dann trennten sich unsere Wege. Mal schauen, ob wir uns nochmal über den Weg laufen. 

Nach erfolgreicher Einkaufstour brach ich auf in Richtung Budsjord. Mein heutiges Quartier befindet sich in einem uralten Bauernhof. Gleich nach 400 Metern gab es den ersten Stop an der Dovre Kirke. Die öffnet leider erst um 14 Uhr ihre Pforten. So blieb es beim Stempeleintrag, dem Foto am Meilenstein (250 Km til Nidaros) und einem Kirchenfoto. 


Auf dem Rückweg werde ich hier nachmittags nochmal aufschlagen, um die Kirche auch innen zu fotografieren.

Von der Kirche an verlief der Weg wieder als kräftiger Anstieg. Das Gewicht der Nüsse, Schokolade und Riegel war deutlich spürbar. Aber was soll's, was muss das muss. Eine kurze Pause machte ich an der am Weg liegenden Olavsquelle. Sie ist eine von vielen ihrer Art am Wege, an denen sich die Pilger seit Jahrhunderten laben. Der Trunk des frischen Quellwassers soll Kraft verleihen für den beschwerlichen Aufstieg nach Fokstugu ins Fjell.


Weiter führt der Weg ein paar Kilometer an der Straße entlang, bis er nach rechts abzweigt, um für die letzten 600 Meter noch einmal richtig anzusteigen. 

Dann war es geschafft und ich konnte den ersten Blick auf diese urige Herberge werfen. Ich habe eine Unterkunft der Kategorie 1 gebucht, also die "arme Leute Variante". Entsprechend spartanisch ist meine Schlafgelegenheit. Wie im Stall von Bethlehem fühle ich mich, es zieht wie Hechtsuppe.


Aber für eine Nacht geht das schon. Die Gemeinschaftsräume sind sehr gemütlich und das Bad werde ich gleich noch inspizieren. 

Zur Begrüßung gab's einen Kaffee und einen Apfel. Das tat gut. Der Gepäcktransport für den Aufstieg ins Fjell morgen wird vom Haus hier organisiert. So kann ich morgen etwas "leichter" ins Fjell gelangen. Zum Abendessen habe ich die Pilgersuppe geordert und morgen das Frühstück mit Lunchpaket. Da sollte ich doch morgen nicht vom Fleisch fallen. Morgen wird das Wetter besser, es bleibt trocken und so um die 15-17 Grad, das passt. In den folgenden Tagen wird sich dann hin und wieder die Sonne zeigen. 

Von der Zahl der zurückgelegten Kilometer her, bin ich inzwischen bei knapp 400 gelandet. Also noch etwas weniger als 250 Kilometer liegen vor mir. Ich hoffe, ich werde das in zwei Wochen schaffen. Wenn das Dovrefjell überwunden ist, werde ich wahrscheinlich in Oppdal aber noch einen Ruhetag einlegen. 

Die Duschen sind übrigens neuzeitlich und so werde ich jetzt gleich mal testen, ob das Wasser auch richtig warm ist...

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Letzte Zahlen und kleines Fazit

Etappe 31 Meslo Gard - Segard Hoel - durch den Monsun

Etappe 35 Sundet Gard - Trondheim - Auf nach Nidaros!