Etappe 17 Odden Camping - Mageli Camping 18,7 Km 661 Höhenmeter

Die nackten Zahlen der Garmin Uhr sagen viel, aber sie sagen nichts darüber aus, wie strapaziös eine Bewegungseinheit war. Und unsere heutige war sehr anstrengend! Wir waren gestern ja etwas abseits des Olavsweges unterwegs und sind schlussendlich auf dem Campingplatz Odden gelandet.

Nun war es die erste Aufgabe des Tages, wieder auf den rechten Pfad zurückzufinden. Das sah auf der Karte sehr easy aus, stellte sich in der Wirklichkeit aber anders dar. So bestanden die ersten knapp vier Kilometer aus einem ähnlich anspruchsvollen Anstieg, wie vor ein paar Tagen zum Rehacenter nach Ringen. Permanent ging es bergauf und irgendwann waren wir nicht abgeneigt, mal den Daumen herauszuhalten. Aber in diesem Moment kam nur ein Bauer, der 100 Meter später abbog auf seinen Hof. 

Als der Anstieg geschafft und das erste Olavszeichen zu erblicken war, wurde uns deutlich: das geht so weiter und wird noch eine Idee steiler. Nun ging es aber von der Straße ins Gelände. Noch einmal vier Kilometer bei glattem Geläuf nach oben😳, das war wirklich hart und wir waren froh, als dann endlich der Blick frei war ins wunderschöne Gudbrandstal. Und Kunst am Berg gab es auch...
Etwa 500 Meter vor dem Gipfel stand schon ein Hinweis auf die 1000 Meter entfernte Herberge Stalbergsvea. Hoffnung auf ein Käffchen keimte auf. Wenige hundert Meter nach der Gipfelüberquerung kam die kleine niedliche Herberge in Sicht.
 
Tatsächlich waren wir als Einzige dort und Wasser, Kaffee und Heißwasserbereiter standen für erschöpfte Pilger bereit. Schnell war das Wasser auf Temperatur gebracht und der Lösliche mundete köstlich, gemeinsam mit dem deutschen Milchpulver von Dennis und Julia, das noch in meinem Rucksack schlummerte. 

Nach einer guten halben Stunde ging es weiter. Der Regen hat eine kleine Pause eingelegt und trockenen Fußes ging es nun ein ganzes Weilchen bergab. Das tat gut. Über Schotterwege und durch den Wald blieb es anschließend bei An- und Anstiegen in stetem Wechsel. Einfach nur geradeaus ging es eigentlich nie. Das kostete immer wieder viel Kraft. Einige längere Pausen ließen neue Kräfte wachsen. 

Nach etwa 15 Kilometern begann der steile Abstieg aus der Höhe hinab zum Lågan, an dessen Ufer unser heutiges Ziel, der Campingplatz Mageli liegt. Dieser Abstieg hatte es noch einmal in sich. Über Felder und Wiesen und durch den Wald ging es über mehr als drei Kilometer steil bergab.
Alles war feucht und rutschig, allergrößte Konzentration war gefragt. Zu guter Letzt haben wir noch die Abbiegung zum Campingplatz verpasst und so ein paar hundert Meter extra gedreht. Auf einem sehr zugewachsen Waldweg sind wir schließlich an der E6 gelandet. Nochmal mussten wir 300 Meter an der vielbefahrenen Europastraße entlang laufen , dann war das Ziel erreicht. 

Nun werden wir die erste Nacht im Zelt erleben. Einem kräftigen Regenguss kurz nach dem Aufbau hat es schon standgehalten, aber die Nacht in dem 1,5 Kilozelt wird eng werden. Schauen wir mal. 

Morgen ist das Ziel die Stabkirche von Ringebu. Das wird also auch ein Wiedersehen. Freue mich schon drauf. Gemeinsam mit meiner Mitpilgerin sind wir ein gutes Team und es macht viel Freude, so unterwegs zu sein. 

Kommentare

  1. Hallo Martin, ich verfolge Dich,;)
    Toll was Du schaffst! Ja, und genieße die Zeit mit deiner Tochter!!
    Der gestrige Eintrag hat mich schon schwer erschrocken… ein Muslima, der wohl Asyl in Norwegen gefunden hat, reagiert so!!! Unfassbar!!!! Nur gut, dass es immer wieder andere Beispiele gibt… aber trotzdem stimmt einen das nachdenklich 🧐 Eine gute Nacht und morgen einen guten Tag! HG Thomas

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