Etappe 15 - in die Olympiastadt Lillehammer - ein Drittel ist geschafft!

Der gelber Pilgerführer vom Outdoorverlag sieht meine heutige Etappe als Etappe 12 vor. Demzufolge hinke ich zwei Etappen hinterher plus dem einen Ruhetag. Das geht doch noch, zumal ich ja an einem Tag wetterbedingt auch nur 7 km laufen konnte. 
Die Etappe heute von meiner sehr schönen Unterkunft in Johannesgard bis nach Lillehammer ist ziemlich unspektakulär gewesen. 
Nach einer erholsamen Nacht ganz allein, brach ich gegen 7.30 auf. Das Wetter war ähnlich regnerisch wie gestern mit tief hängenden Wolken über dem Mjøsasee. Aber es war trocken und das sollte es auf dem ganzen Weg auch bleiben.



Zunächst ging es den Berg hinab. Ich wählte die Alternativroute auf der Schotterstraße und nicht den Abstieg durch den Wald. Das war eine gute Entscheidung, denn so blieben Schuhe und Hosenbeine trocken. Die Strecke war obendrein um einige hundert Meter kürzer. In Serpentinen schlängelte sich der Weg anschließend bis zum See hinab, vorbei an einer neuen Herberge, die es erst seit diesem Jahr gibt. Nun führte der Weg parallel zum See weiter in Richtung Norden. Immer wieder zog es meinen Blick auf die bedrohlichen Wolken. Es ging auf den folgenden Kilometern stetig bergauf, mal steiler mal in flachen Anstiegen. Immer wieder gab es einen schönen Blick auf den See. Leider war das Angebot an Pilgerbänken zur Erholung nicht so groß. An einer quietschgelben kam ich allerdings nicht vorbei. Hier musste ich einfach anhalten! 

Es blieb heute ziemlich kühl, so um die 16 Grad vielleicht und so kam ich gut voran und konnte schon gegen 10.30 einen ersten Blick auf die Olympiaschanzen werfen. Nun ging es auch nur noch bergab.

Entlang der Straße, die von Møelv nach Lillehammer führt, läuft auch der Pilgerweg bis in die Stadt hinein. Eine kurze Pause machte ich an einer Picknickbank in einem Vorgartengrundstück und der nächste Stop war dann an einer Kirche am Ortsrand von Lillehammer. 

Von Außen sah sie alt und unscheinbar aus. Eine Holzkirche halt. Innen war sie sehr schön und top modern eingerichtet. Die Kirche war offen, weil heute offenbar noch eine Trauerfeier stattfinden sollte. Der Stempelkasten war schnell gefunden und so langsam füllt sich der Pilgerausweis. 

Nun waren es noch drei Kilometer. Noch einmal gab es eine kleine Pause an der Kirche von Lillehammer. Sie war verschlossen, öffnet erst ab 12. Da war ich also zu früh dran. 

Der Stempel ziert jetzt dennoch den Pilgerausweis. Den Meilenstein am Friedhofseingang konnte ich auch noch ablichten und 15 Minuten später stand ich an der Reception des Stasjonen Hotels und Wanderheims, meiner heutigen Herberge. Mein Zimmer konnte ich noch nicht beziehen, ich war wohl etwas zu früh dran. So traf es sich vortrefflich, dass Ricarda gestern schon einen Kaffee für einen gewissen Herrn Vibrans bezahlt hat. Nochmals ganz herzlichen Dank! Den Kaffee genehmigte ich mir jetzt und wenig später begleitete mich die Rezeptionistin zu meinem Zimmer.

Ein Schlafsaal mit zwei Doppelstockbetten, incl Frühstück 450 Kronen. Mit Sascha, einem Franzosen mit asiatischen Wurzeln, habe ich schon einen Zimmergenossen. Er kam hier mit seinem 5Kg Minirucksack um halb drei an und hatte meine beiden letzten Etappen mal eben an einem Tag runtergerissen. Respekt! Aber mit dem Gepäck hätte ich mir das wahrscheinlich auch zugetraut. 

Mein Blick aus dem Fenster...

Ich frage mich ernsthaft, wie man das hinbekommen soll mit 30 Litern und 5 Kilo??? Na seis drum. Ich werde heute ja etwas Ballast los, denn Stefan und Britta sind schon auf dem Weg und werden mir zwar auch etwas bringen, aber vor Allem noch etwas mitnehmen, was ich nicht mit durchs Gudbrandstal schleppen möchte. Auch mein Regenschirm wird dran glauben müssen. Meine Regenjacke ist im Prinzip viel zu schwer aber da gibt es keine Alternativen. 

Jetzt bin ich zurück von der Grilleinladung von Britta und Stefan auf dem örtlichen Campingplatz. Es war sehr lecker und schön, mal wieder vertraute Menschen um sich zu haben. Habt ganz lieben Dank auch für den Bringe- und Holdienst! Nun werde ich morgen für drei Tage zu Omar in seine Airbnb Bude ziehen. Bin gespannt, was mich da erwartet.

Am Sonntag geht es dann gemeinsam mit Helene ins Gudbrandstal. Das wird ne feuchte Angelegenheit wie es aussieht😳

Kommentare

  1. Lieber Martin,
    Da hast du ja schon ein gutes Stück deines Weges geschafft.
    Mach weiter so👍schön , dass Helene dich ein Stück begleitet. Das gibt zusätzlich Kraft 😊LG aus der Heimat von Richard und Birgit

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    1. Ganz lieben Dank, mal schauen, wie das dann gemeinsam weiter geht. Ich freue mich jedenfalls👍

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  2. Lieber Martin, ich bin beeindruckt von deiner Pilgertour. Durch deine wundervolle Art, alles zu beschreiben, hat man das Gefühl mit auf dem Weg zu sein. Danke fürs Mitnehmen. Weiterhin eine gesegnete Reise und liebe Grüße an Helene. Bleibt behütet. Silke

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    1. Vielen Dank, das ist wirklich schön, dass so viele Leute ein Stück des Wegen auf diese Weise mitgehen. Nun kommt mit dem zweiten Drittel ein ganz neues Kapitel. Es wird bergiger und anstrengender... Liebe Grüße Martin 😁

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  3. Lieber Martin, jetzt habe ich mir endlich auch mal Deinen Blog vorgenommen und freue mich, auf diese Weise "dabei" zu sein - bei den Etappen, die ich selbst bewältigt habe wie auch bei denen, die (hoffentlich) im nächsten Sommer auf mich warten. - In Analogie an die Blödeleien mit der Pilgergang in Hamar - konjugiere das Verb "dampfschiffen" im Futur II Konjunktiv Passiv - wünsche ich Dir: "Möge Dir der Kaffee in Lillehammer geschmeckt haben!" - God tur!!!

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